Von-Hersel-Straße 2 / Alte Schule (Kellnerei)

Ehemalige kurfürstliche Kellnerei unterhalb der Burg Schönecken. Erbaut 1718 nach Plänen von Philipp Honorius Ravensteyn.
(DuMont Reiseführer: Die Eifel, 1994)
Das herrschaftliche Wohnhaus wurde 1718 angeblich nach Plänen von Philipp Honorius Ravensteyn für den kurfürstlichen Kellner Johann Apollinaris Rösgen erbaut, nach alter Überlieferung anstelle der Zeltersburg oder Seltenburg des ehem. Burgmannsitzes der Selten von Saulheim. Im frühen 19. Jh. Ankauf durch die Gemeinde und Nutzung als Schule bis zur Mitte des 20. Jh., jetzt wieder Privatbesitz.
Die Türflügel stammen wie die heutige Freitreppe nicht aus der Erbauungszeit des Hauses. Zwischen den Fensterreihen des Erd- und ersten Obergeschosses bilden Ankereisen die Inschrift ANNO 1718. Innen sind u.a. die breite Geschosstreppe mit einem Geländer aus Steinbalustern und mehrere Kölner Decken bemerkenswert. Wahrscheinlich gleichzeitig mit dem Hauptbau entstand der westliche Seitenflügel mit gleicher Geschosseinteilung und identischen Fensterformaten. Dem östlichen Ende des Hauptbaus steht auf der Nordseite des Hofes ein kleines turmartig gestrecktes Gebäude gegenüber, das nur die Treppe zum hochgelegenen Garten enthält.

Mit der schlossartigen Anlage seines Wohnsitzes schuf der vermögende und zu höheren Ämtern aufgestiegene Kellner Rösgen einen Baukomplex, der trotz seiner schlichten Erscheinung weit über die normalen bürgerlichen Wohnhäuser der Region hinausragt und heute neben den Resten der Burg eines der  bedeutendsten Baudenkmäler in Schönecken darstellt.
Anmerkung der Redaktion:
Die Alte Schule stellt heute ein besonderes Ärgernis für die Gemeinde dar.   Der Besitzer hat keinerlei Interesse am Erhalt oder der Vermietung des Gebäudes, es steht seit vielen Jahren leer und verfällt zusehends.
Quelle: Kulturdatenbank Trier - Roscheider Hof