Typhus in Schönecken - das furchtbare Schicksal der Familie Post im Jahre 1926.
Bis in die späten zwanziger Jahre wurden mitunter ganze Ortschaften in der Eifel durch den Typhus in Mitleidenschaft gezogen. Übertragen wurde die Krankheit fäkal-oral, zum Beispiel durch verunreinigtes Wasser oder verunreinigte Lebensmittel.  In einer Zeit ohne Antibiotika war diese Krankheit kaum zu besiegen. Die Sterblichkeitsrate liegt heutzutage bei etwa einem Prozent. Unbehandelt führt der Typhus in etwa 20 Prozent der Fälle zum Tod, die hochfiebrig bakterielle Infektion, mitunter mit rötlich-fleckförmigem Hautausschlag, kommt heute in Deutschland praktisch nicht mehr vor, da sich die hygienschen Bedingungen durch bakterienfrei aufbereitetes Trinkwasser nachhaltig verbessert haben.
Für die Erkrankung gilt in Deutschland aber nach wie vor Meldepflicht.

1926 traf es auf tragische Weise die Familie des Postmeisters Kaspar Post, oben im Bild eine Aufnahme der Familie aus den frühen zwanziger Jahren, links im Bild die Grabstätte der Familie anno 1926.
Zuerst erkrankte und verstarb Mutter Anna Maria (54J.) am 10.10.1926, kurz darauf folgte ihr Tochter Maria (19J.) am 18.10.1926, dann starb Tochter Olga (21J.) am 2.11.1926 und zuletzt Vater Kaspar Josef (50J.) der am 29.11.1926 verstarb. Durch Typhus war in nur  1½   Monaten fast die ganze Familie Post ausgelöscht.

Einzig Sohn Albert überlebte und war später in Herforst/Südeifel als Lehrer tätig. Seine Nachfahren leben heute in Herforst und Trier.

Wieviel weitere Todesopfer die Erkrankung in und um Schönecken forderte, ist unbekannt. Es ist aber anzunehmen, dass viele Familien durch Krankheit und Tod davon betroffen waren.

Im Laufe des Sommers 1927 wurde in Schönecken das Rohrnetz der Wasserleitung aufgerissen und neu verlegt und somit ein "dringendes" Bedürfnis bezüglich der Wasserversorgung erfüllt, für die Familie Post leider zu spät.
 

Fotos aus dem Privatarchiv Nikolaus Arenth.

Startseite

nach oben

Geschichtshauptseite