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05.06.2008: Milchboykott
beendet - Handel lenkt ein! |
Heute gegen Abend werden die
Bauern in der Eifel und Deutschland die Molkereien wieder mit Milch beliefern. Führende
Handelsketten haben bereits einer Erhöhung des Milchpreises zugestimmt. Der Preis
für Milch wird sich um 10 Cent und der für Butter um 20 Cent erhöhen. Die
landesweite Solidarität der Bauern hat sich gelohnt. |
Pronsfeld/Pittenbach,
03.06.2008 - Blockade beendet, Milchboykott geht aber weiter. |
Ende der Blockaden: Der
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) hatte gegen Mittag aufgerufen, alle
Blockaden der Molkereien in Deutschland durch die Landwirte vorläufig aufzulösen. Die
Milch-Union Hocheifel (Muh) in Pronsfeld bei Prüm, deren Lieferverkehr seit Montagmorgen
komplett zum Erliegen gekommen war, kann wieder angefahren werden. Wir erfüllen
damit eine Bedingung des Milchindustrieverbands, der seine Gesprächsbereitschaft von
einem Ende der Blockaden abhängig gemacht hat, erklärte BDM-Landesvorsitzender
Oliver Grommes im Gespräch mit dem TV. Den Milchlieferstopp halten wir jedoch
weiterhin aufrecht.
Etwa 80 Prozent der Milchmenge blieben auf den Höfen, rund 70 Prozent der
Milchbauern beteiligten sich an dem Boykott. Der Verband bekräftigte seine Forderung nach
einem Basispreis von mindestens 43 Cent je Liter Milch. Zuletzt lagen die Preise zwischen
27 und 35 Cent je Liter.
Quelle: Volksfreund |
Pronsfeld/Pittenbach,
02.06.2008 - Blockade der Milchunion geht weiter. |
Da in
Berlin das Treffen zwischen Vertretern von Bauern und Molkereien ergebnislos verlief,
blockieren die Landwirte erneut mit schwerem Gerät die Zufahrt zur Milchunion Hocheifel
(MUH).
Die MUH bereitet sich auf die Einstellung der Produktion vor, da die Rohstoffe zur
Neige gehen. |
Pronsfeld/Pittenbach,
31.05.2008 - Blockade vorläufig beendet! |
Gegen 17.10 Uhr wurde die Blockade der
Milchunion Hocheifel (MUH) aufgehoben. Ein Sprecher des Milchbauern-Verbandes verbuchte
die Aktion als Teilerfolg. Nach seinen Angaben soll es heute Abend in Berlin einen runden
Tisch geben, der sich mit dem seit Dienstag dauernden Lieferboykott der Milchbauern
beschäftigt. Neben dem Verband der Milchviehhalter sollen Vertreter der Milchindustrie,
des Handels und der Politik daran teilnehmen.
Die Industrie räumte inzwischen ein, dass die Versorgung der Bevölkerung mit
Milch nicht mehr gewährleistet sei. Die Milchbauern wollen einen höheren Milchpreis von
43 Cent pro Liter durchsetzen. Derzeit liegt dieser zehn Cent darunter. Nur mit mindestens
40 bis 43 Cent könnten sie wirtschaftlich und kostendeckend arbeiten.
Quelle: SWR.de |
Pronsfeld/Pittenbach,
31.05.2008 - Blockade der Milchunion geht weiter. |
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In Rheinland-Pfalz und
vielen anderen Regionen Deutschlands das gleiche Bild: Streikende Bauern und blockierte Molkereien.
So auch in Pronsfeld:
Volksfeststimmung vor der Milchunion Hocheifel mit
Würstchenbude und Getränkestand.
Geruch von saurer Milch liegt in der Luft. |
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Zwischen Traktoren
eingeklemmte Milchtanklastwagen, am Straßenrand parkende Kolonnen von LKW´s in Richtung
Schlossheck und in Richtung Pronsfeld stehend, dutzende LKW´s die nicht mehr aus dem
blockierten Betriebsgelände der MUH herauskommen. Friedlich, aber sehr effektiv sind seit
gestern sämtliche Zu- und Abfahrtsmöglichkeiten zum Betriebsgelände der MUH von den
heimischen Bauern mit schwerem landwirtschaftlichem Gerät gesperrt worden. Die
Solidarität der Bauern ist vorbildlich und länderübergreifend, Landwirte aus |
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Luxemburg, Belgien und
Deutschland sind an der Blockade beteiligt. Hunderte Menschen haben sich vor dem Gelände
der Molkerei eingefunden. Der Hintergrund ist aber eher traurig. Der seit Anfang des
Jahres beim Verbraucher ungebremst angekommene Preisschub bei Molkereiprodukten aller Art
von zum Teil mehr als 30% wurde nicht einmal geringfügig an die Erzeuger, die wie alle
anderen im Land unter den inflationär gestiegenen Preisen von Mineralölprodukten und
Lebensmitteln zu leiden haben, weitergegeben. Die zusätzliche |
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Kostensteigerung bei Kunstdünger und Kraftfutter sorgt bei der
Wirtschaftlichkeit in der Milchproduktion für zusätzliche Belastungen.Bei
durchschnittlich 33 Cent pro Liter 1a Kuhmilch können die heimischen Bauern kaum noch
kostendeckend produzieren. Fragt sich, wer sich da die Taschen vollgestopft hat, die
Geschröpften jedenfalls sind die Bauern und der Endverbraucher. Klares Ziel der Landwirte
ist ein fairer Preis von 43 Cent pro Liter, von der Geschäftsführung der MUH gab es
bisher keine Aussage, es fanden aber Gespräche zwischen |
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BdM (Bund deutscher
Milcherzeuger), der Polizei und der Staatsanwaltschaft statt, wobei Letztere als
Vermittler bemüht sind. Der Protest der Bauern ist in vielfacher Weise sehr mutig, da sie
als Genossenschaftsmitglieder im Anschluss den wirtschaftlichen Schaden der MUH
mitbegleichen müssen, unabhängig von den Ergebnissen der Verhandlungen. Hinzu kommt der
Verlust des Haupteinkommens, des täglichen Milchgeldes. Bleibt zu wünschen, dass die
Landwirte über genug Puste verfügen ihren Protest eine Weile fortzuführen und deren
Mühen schlussendlich von Erfolg gekrönt sein werden, für ein gutes Produkt einen fairen
Preis zu erzielen. |
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Übrigens: Für Familien mit Kindern, die einen großen Milchverbrauch haben,
gibt es in der Eifel auch die Möglichkeit, die Milch direkt und ohne Umwege frisch beim
Erzeuger einzukaufen. |
In vielen Orten des Prümer Landes verteilten
Kinder aus Bauernbetrieben heute kostenlos Milch an Touristen und Einheimische, der Rest
musste leider in der Gülle landen.
Wir drücken den Landwirten die Daumen und bleiben weiter am Ball!
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