Dezember 2008 - Landratskandidat Dr. Joachim Streit geht neue Wege
Seit einiger Zeit grassiert auch in unserer Region das “WKW-Fieber”. WKW ist ein Social Network, das die Gelegenheit bietet alte Freunde und Bekannte zu treffen, aber auch neue Bekanntschaften zu knüpfen und auch gemeinsame Interessengruppen zu bilden. Nun entdeckten wir eine Gruppe namens “Alle-kommen-mit” als deren Gründer sich der parteilose Landratskandidat für den Eifelkreis, Dr. Joachim Streit, entpuppte. In 1 Monate schlossen sich über 4000 Leute dieser Gruppe an, darunter auch sehr viele aus dem Prümer Land.

Anlass für uns ein Gespräch mit ihm zu führen.

999.jpg (6414 bytes)

Herr Streit, wie kommt ein Landratskandidat auf die Idee ein “Social Network” - wie es auf neudeutsch heißt – als Plattform im Wahl-Vorgeplänkel zu nutzen?”
"Auf die Idee brachte mich Arno Host aus Sinspelt. Vor vier Wochen fuhr ich von Neuerburg Richtung Bitburg und machte in Sinspelt bei Margret (Gaststätte) eine kurze Rast. Arno meinte, Du musst bei WKW mitmachen. Dort sind alle drin. Er schickte mir eine Einladung und mir wurde sofort klar, dass das die moderne Plattform für Kommunikation ist."

Hat nicht die Nähe zu unseren amerikanischen Mitbürgern, die Sie ja tagtäglich in Bitburg erleben, zumindest etwas dazu beigetragen, das Medium Internet, wie im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf geschehen, jetzt auch hier auf Kreisebene als Plattform zu nutzen? “Natürlich hatte ich von Obama und facebook gehört. Man kann viele Menschen an seinem Gesicht und seinen Ideen teilhaben lassen.”

Wie wird Ihre Idee die WKW-Gruppe “Alle kommen mit” zu gründen von der Öffentlichkeit wahrgenommen und wie äußert sich das? Ist Ihr Gesicht bekannter geworden?
"Die Resonanz ist großartig: Ob auf der Tankstelle, im Supermarkt, beim Bäcker, auf der Straße, überall treffe ich Mitglieder der Gruppe "alle-kommen-mit"

Alle kommen mit” erinnert mich sehr an das erfolgreiche “Yes we can”. Wann kamen Sie auf die Idee und was wollen Sie mit diesem Namen, oder besser Motto, erreichen?
"Die Idee für "alle-kommen-mit" kam mir schon vor einem Jahr, da ich alle Menschen in der Eifel mit auf den Weg nehmen will: Junge und Alte, Angestellte und Unternehmer, Lehrer und Schüler, Männer und Frauen, Eltern und Kinder, Handwerker und Kaufleute, Azubis und Meister. Alle Menschen unserer Gesellschaft sind gleich zu behandeln und haben einen Anspruch auf eine gleiche, gute Politik."

Sie zählen hier viele Gruppen auf, die sie mitnehmen wollen. Aber eine Gruppe fehlt mir aus dem aktuellem Tagesgeschehen heraus bei dieser Aufzählung: die Gruppe der behinderten Menschen.
“Alle kommen mit” beinhaltet alle Menschen, ich mache keinen Unterschied, sie sollten eines sein: guten Willens."

Bleiben wir beim aktuellen Geschehen: Am 15.12. soll der Kreistag über die Umsteuerung der Eingliederungshilfe beschließen. Der Behindertenbeauftragte des Eifelkreises ist wegen eines von der Verwaltung beauftragten Gutachtens dazu zurückgetreten. Ist diese Maßnahme allein eine Sache der Verwaltung oder sollen auch die Betroffenen dazu gehört und auch beteiligt werden? "Die Zusammenarbeit mit den Leistungsträgern fußt auf einer jahrzehntelangen guten Zusammenarbeit zwischen Leistungsträgern und Leistungserbringern; hier sind alle miteinzubeziehen, sowohl Erbringer als auch Betroffene. Jede Gruppe ist zu beteiligen."

Welchen Stellenwert messen Sie dieser WKW-Gruppe bei?
"Ich bin nun 20 Jahre in der Kommunalpolitik tätig und habe viele Menschen und viele Dinge kennengelernt. Dieses Wissen um Bildung, um Familien, um wirtschaftliche Zusammenhänge, um Vereine und ums Ehrenamt möchte ich auf Kreisebene einsetzen zum Nutzen aller. Und deshalb freut es mich, dass mehr als 4600 Menschen sagen, ja wir sind dabei bei "alle-kommen-mit". Ein großartiger Beweis von Vertrauen."

Wir bedanken uns für das Gespräch.

Hintergrund: www.wer-kennt-wen.de ist eine Plattform im Internet, um neue Kontakte zu schließen oder alte Leute wieder zu treffen. Kostenlos registrieren kann sich jeder, der von einem bestehenden Mitglied eingeladen wird. Voraussetzung zur Gestaltung eines individuellen Online-Profils ist das Alter (ab 14 Jahren) und die Angabe des realen Namens sowie einer aktiven E-Mail-Adresse. Jedem Mitglied stehen die gleichen Funktionen zur Verfügung: Nachrichten senden und empfangen, Fotoalben einrichten, chatten, in Blogs, Diskussionsforen oder Gruppen schreiben. WKW hat zur Zeit 4.900.000 Mitglieder
Interview von Robert Geister, www.pruemnetz.de.

Startseite

nach oben

Archiv