Eierlage 2010: Läufer Michael Roderich gewinnt Eierlage 2010 in 38:16 Minuten. Raffer Dirk Schifferings rafft 99 von 104 Eiern!
Verlauf der Eierlage 2010
Nach tagelangem Regenwetter muss sich der Schutzpatron der Junggesellensodalität, der Heilige Blasius, für gutes Wetter bei der Eierlage 2010 stark gemacht haben.

Bei etwa 12 Grad, Sonne und leichtem Wind fanden die Wettkämpfer am heutigen Tage ideale Bedingungen vor.

Wie jedes Jahr zur Eierlage hatten sich viele Hundert Zuschauer eingefunden, und sie sollten dafür belohnt werden.

Beim Fernsehinterview vor dem Start

Dirk Schifferings kurz nach dem Start Während Läufer Michael Roderich sich mit schnellem Tempo Richtung Seiwerath aufmachte, raffte Dirk Schifferings sehr beständig Ei für Ei auf. Er blieb während des ganzen Wettkampfs bei etwa der gleichen Geschwindigkeit, sehr zum Gefallen des Publikums. Bereits nach weniger als 18 Minuten befand sich Michael auf dem Rückweg von Seiwerath, Dirk hatte da bereits 62 Eier aufgerafft.
Als der Läufer Michael bei Heinzen angekommen war, raffte Dirk sein neunzigstes Ei.

Der Raffer bei der Übergabe

Zieleinlauf des Siegers der Eierlage 2010, Michael Roderich

Läufer Michael Roderich beim Zieleinlauf zum Sieg bei der Eierlage 2010

Es sollte aber noch knapper werden. Michael Roderich lief nach guten 38:16 Minuten in der Von-Hersel-Straße als Sieger ein, Dirk Schifferings war gerade auf dem Weg zum 100. Ei.

Selten gesehen:
Die beiden Wettkämpfer verblieben nach Beendigung der Eierlage zunächst beim Publikum und ließen sich feiern. Sie schienen nicht völlig erschöpft, sie hatten ihre Kraft während des Kampfes großartig eingeteilt.

Blick in die Menge

Ehrung der 25-jährigen Jubilare durch Hauptmann und Brudermeister

v.l.n.r. Brudermeister Gitzen, Helmut Neukirch, Peter Thieltges und Hauptmann Steevens

Bruderpaar 2010 bei der Siegerehrung

v.l.n.r. Brudermeister Gitzen, Raffer und Läufer, Hauptmann Steevens und Jubilare

Ehrung des zweiten Siegers, des Raffers Dirk Schifferings

Siegerehrung beim Volksfest "Schönecker Eierlage"
anno 2010

Der Sieger der Eierlage 2010, Läufer Michael Roderich, er lebe hoch!

Der Sieger der Eierlage 2010, Läufer Michael Roderich, er lebe hoch!

Geschafft - Bruderpaar 2010

Michael Roderich und Dirk Schifferings nach der Eierlage 2010


Wir freuen uns schon jetzt auf die Eierlage 2011!


Raffer und Läufer 2010, Palmsonntag 28.03.2010
Michael Roderich und Dirk Schifferings so heißen Läufer und Raffer bei der Eierlage 2010 in Schönecken. Den Zuschlag für die Ausrichtung des alten Osterbrauchs bekamen die beiden am Palmsonntag bei 20,50 Eu während der Versteigerung im Kreis der Jung- gesellensodalität Schönecken.
Michael Roderich (links im Bild, 29 Jahre, Vermessungstechniker) wird sich am Ostermontag als Läufer auf den Weg nach Seiwerath und zurück machen, während Raffer Dirk Schifferings (rechts im Bild, 29 Jahre, Informatiker) die im Abstand einer Elle ausgelegten 104 Eier einzeln aufsammeln wird.
Wir wünschen den Wettkämpfern gutes Wetter und eine schnelle Zeit!
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Die Eierlage - der Ablauf
Im Grundsatz - und das ist das besondere bei der Schönecker Eierlage - wird dieser Osterbrauch seit Jahrhunderten in nahezu unveränderter Form durchgeführt. Heute ist die Eierlage allerdings nicht nur auf den Ostermontag beschränkt, sondern Mittelpunkt eines Festes am ganzen Osterwochenende. Die Vorbereitungen dazu beginnen in der Junggesellensodalität schon eine Woche vor Ostern.

Am Sonntag vor Ostern, dem Palmsonntag, wird die Eierlage „versteigert“. Aus Reihen des Vereins melden sich Junggesellen, die den Brauch ausrichten wollen. Mit einem besonderen Versteigerungsmodus wird ein Paar auserkoren, das Raffer und Läufer stellt. Um die 104 Eier, die für den Wettbewerb gebraucht werden, müssen sich die beiden anschließend selbst kümmern. Am Ostersamstag gehen sie deshalb durch den ganzen Flecken, stellen sich den Schöneckern vor und sammeln die Eier. Der Rest der Junggesellen bereitet derweil die Von-Hersel-Straße, in der die Eierlage veranstaltet wird, auf den großen Tag vor: Mit einem meist feucht-fröhlichen Ausflug geht es in den Schönecker Gemeindewald, wo Bäume geschlagen werden, die in der Von-Hersel-Straße die Eierlaufstrecke säumen.

Der Festtag, Ostermontag, beginnt morgens mit dem Besuch des Hochamtes. Angeführt vom Musikverein und begleitet vom Sankt-Josef-Handwerkerverein zieht die Sodalität mit Raffer und Läufer vom Vereinslokal in die Kirche. Um die Mittagszeit beginnen in der Von-Hersel-Straße die letzten Vorbereitungen für die Eierlage. Unter Aufsicht von Hauptmann und Brudermeister werden 104 rohe Eier im Abstand einer Elle, das sind 62,5 Zentimeter, im Sägemehl ausgelegt. Vor dem eigentlichen Wettkampf zieht die Sodalität noch einmal mit Musikbegleitung durch den alten Ortskern. Der Wettkampf beginnt mit Handschlag und Bruderkuss, den Zeichen für Fairness und Gemeinschaft. Der Raffer muß die 104 Eier einzeln aufraffen, sein längster Weg beträgt rund 65 Meter. Insgesamt legt er 6,9 Kilometer zurück. Dazu kommen 104 mal Bücken, Aufraffen, Drehen, Weiterlaufen und Ablegen der Eier im Sammelkorb. Der Läufer macht sich auf den Weg in den Nachbarort Seiwerath und zurück. Er hat rund 7,6 Kilometer zurückzulegen und muss dabei einen Höhenunterschied von 122 Metern bewältigen. In Seiwerath wird ihm seine Anwesenheit mit einer kurzen Notiz bestätigt. Dann läuft er zurück in Richtung Schönecken. Die Junggesellen halten in dieser Zeit dem Raffer eine Gasse frei, damit er die Eier aufraffen kann. Ein Sprecher unterrichtet die Zuschauer über die Zahl der verbleibenden aufzuraffenden Eier und über die Position des Läufers. Wenn der Läufer den „Kemel“ passiert hat, die erste Stelle des Rückwegs, auf der er von Schönecken aus wieder zu sehen ist, verkündet ein Böllerschuss das Herannahen des Wettkämpfers. Je mehr das Rennen dem Ende zugeht, desto mehr steigt die Spannung. Aufgeregt feuern die Zuschauer entweder in der Von-Hersel-Straße den Raffer oder entlang des Wegs nach Seiwerath den Läufer an. Wer von den beiden zuerst seine Aufgabe erledigt hat, ist Sieger der Eierlage. Für den Läufer heißt das, er muss aus Seiwerath früher am Sammelkorb ankommen, als sein Gegner die 104 Eier aufgerafft hat. Der Raffer dagegen hat gewonnen, wenn er die 104 Eier aufgesammelt hat, ehe der Läufer zurück ist. Das letzte Ei muss er dabei nicht bis zum Korb bringen, sondern kann es einfach in die Luft werfen. Für die meisten Junggesellen zählt aber nicht so sehr der Sieg, wie die Tatsache, überhaupt einmal an der Eierlage aktiv teilgenommen zu haben.

Vergrößern

Junggesellensodalität Schönecken an Ostersonntag 2010

Das Ende der Eierlage signalisieren dann wieder Böllerschüsse. Während sich die beiden Akteure nach dem anstrengenden Wettkampf zunächst kurz ausruhen und frisch machen, unterhält der Musikverein die Zuschauer. Dann folgt die Siegerehrung, bei der die Junggesellen den Sieger der Eierlage hochleben lassen. Eine Dame seiner Wahl darf ihm den Siegerstrauß überreichen. Seit einigen Jahren erhält er außerdem eine gestiftete goldene Uhr. Der zweite Sieger bekommt als Anerkennung für seine Leistung ein goldenes Feuerzeug. Die Zeiten für den Wettlauf liegen zwischen 30 und 40 Minuten. Bei der jeweiligen Siegerehrung ehrt die Junggesellensodalität gleichzeitig die Jubilare des Vereins. Das sind jeweils Raffer und Läufer, die vor 25 oder 50 Jahren die Eierlage ausgerichtet haben.

Von der Von-Hersel-Straße führt nach dem Wettkampf ein erneuter Umzug mit Musik ins Festzelt, wo die Eierlage weiter gefeiert wird. Bei der Tanzveranstaltung am Abend gebührt Raffer und Läufer alljährlich ein Ehrentanz. Nach der meist ausgiebigen Feier der Eierlage am Ostermontag findet der Osterbrauch im Kreise der Junggesellen am Osterdienstag ein Ende: Im Vereinslokal werden die von Raffer und Läufer gesammelten Eier - meist deutlich mehr als 104 - verspeist.


Programmablauf 2010


Die Jubilare 2010

Alljährlich werden zur Eierlage die Jubilare geehrt, die vor 25 oder vor 50 Jahren die Eierlage veranstaltet haben. Beide feiern dann mit den Junggesellen die ganze Eierlage, sind vom Hochamt am Ostermontag bis zum Eieressen am Osterdienstag mit dabei.
1985 - 25 Jahre
Helmut Neukirch und Peter Thieltges sind die silbernen Jubilare 2010.


Helmut Neukirch gewann als Läufer den Wettkampf.
Hauptmann war damals Wolfgang Ullrich.



Fotos von 1985: Helmut Neukirch.

Helmut Neukirch und Peter Thieltges bei der Eierlage 2010


1960 - Raffer/Läufer und Hauptmann Arenth

1960 - 50 Jahre
Ganz besonders freuen sich die Sodalen, wenn zur Eierlage auch Jubilare zu ehren sind, die die Eierlage vor 50 Jahren austrugen, das ist aber 2010 nicht der Fall.
1960 waren Fritz Hermes (verstorben 1985) und Matthias Lenz (wohnhaft in Soest) Raffer und Läufer. Fritz Hermes gewann damals als Raffer.
Hauptmann war Hans Arenth.
Aus gesundheitlichen Gründen kann Matthias Lenz  dieses Jahr leider nicht zum Jubiläum kommen.

Foto der Eierlage 1960: Hans Arenth.


1935 - 75 Jahre

1935 waren Johann (Hennes) Lenz (verstorben 1988) und Peter Leuschen (gefallen bei Charkow in Russland im August 1943) Raffer und Läufer. Hennes gewann damals als Raffer.
Hauptmann war Fritz Arenth.

Foto von der Eierlage 1985 mit Hennes als 50 jährigem Jubilar: Helmut Neukirch.


1910 - 100 Jahre

1910 waren Michel Manderscheid und Anton Willems Läufer und Raffer.

Der Sieger der Eierlage am Ostermontag 1910 war wie schon im Vorjahr Läufer Michel Manderscheid.

Noch 1959 und 1960 nahmen Michel Manderscheid und Anton Willems als 50-jährige Jubilare an der Eierlage teil, wie sich ehemalige Sodalen noch gut erinnern können.

Bei dem gezeigten Bild handelt es sich um das älteste uns bekannte Foto einer Eierlage.

Hauptmann war damals Johann Arenth.

 


Eierlage 2010

Junggesellensodalität Schönecken

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Michael Bastuck,
Schriftführer
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