Kirchliches von Schönecken. (von Dr. Schreiber) | ||
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Diese Kapelle wurde am 27. März 1484 von dem Weihbischofe Johannes (von Lindhofen), Bischofe von Azot, zu Ehren der hl. Jungfrau Maria, des hl. Martin und der hl. Märtyrer Christopherus und Scorius eingeweiht und mit Ablässen versehen. Im Jahre 1494 stiftete Johann von Benzeradt zur St. Annen-Bruderschaft in der Kapelle zu Schönecken einen jährlichen Zins von sechs Albus. Im Jahre 1495 stiftete Clais Hoiffkemper von Nydebroich zu der Messe auf dem Christoffel-Altare in der Kapelle fünf oberländische Rheinische Gulden. Im Jahre 1494 stiftete Jakob Schomecher von Rommersheim eine Wochenmesse in der Kapelle. Damals waren Johann von Hersel und Gerhard Selten von Saulheim Momper (=Vorsteher) der Kapelle. Im Jahre 1507 verlieh Erzbischof Jakob II. (Markgraf von Baden) der eben errichteten St. Annen-Bruderschaft an der Kirch St. Martin ni Episcopi & -Scorti Martyres in Schönecken einen vierzigtägigen Ablaß. An der linken Seite des Hochaltars unter der Bildsäule des hl. Martin steht folgende Chronodistischon, die Jahreszahl 1649 andeutend: Jesu Mariaeque Virgini sanctisque Patronis Loci reverenti cultu consecrarunt. Die Fortsetzung der Inschrift ist auf der rechten Seite des Hochaltars unter der Bildsäule des hl. Scorius: Johannes Adolphi Helling Cellerarius In Schonecken et Catarina Beva (Belva ?) Coiuges (Conjuges ?) Die Tochter des Kellners Johann Adolph Helling heiratete Johann Nikolaus von Hontheim, Großvater des berühmten Weihbischofs gleichen Namens. (Als Geschichtsschreiber bekannt.) Vor der Kapelle steht ein Kreuz, auf dessen Vorderseite sich folgende, zum Teil von der Zeit schon unleserlich gewordene Inschrift befindet:
BRANDT VOGTEN. V. SCHEFFEN DER FREUHEVT SCHONECK VND CLAR SMEITGES EIELIVTT / / / VSSENDERLICAEC EHRE. / / DE / D / / / / ENENT / / / GOTTES VND / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / Auf der Rückseite des Kreuzes steht die Inschrift: GLORIA CHRISTE TIBI SIT GRATIA DIGNA REDEMTOR QVI CRUCIS IN LIGNO CRIMINA NOSTRA LVIS Außerhalb der Sakristei ist folgende Inschrift in Stein gehauen: AO. 1622 D. 14 MR: IAT DIE. E: CLAR BRANDT IN D. EHRNACH.W/ HP. RRAT WITEB F. S. Hr. E. A. HAVSW. HA.. S. GODERIG BRANDT. V.G. / / / V. SCHO. COZVS ERASMO. BISCH / / / V. EHR. DIESEN ALTAR REFORMIEREN LASSEN DES BEI GOT DA KVNETIG LOHN WARTENDEAMEN. Wettteldorf (Eiflia illustrata III.2.1.) |
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Im Jahre 1777 waren zu Wetteldorf 27 Hausstätten und 21 Rauchfänge vorhanden. Im Jahre 1794 war Wetteldorf der Hauptort einer Prümschen Schultheisserei, zu welcher außer Wetteldorf noch Reuland, der Hof Schweißthal mit Ausnahme der Mühle und Seiwerath gehörten. Mit dem Bienenfund im Hofe Wettelndorf waren im 16. Jahrhundert die von Greimelscheid, dann die von Enscheringen belehnt. Die Schultheissereigüter von Wettelndorf waren mit andern Gütern der Gemeinde von der französischen Regierung, infolge des famosen Gesetzes vom 20. März 1813, welches die Gemeinden wertvoller Güter beraubte und ihnen die Mittel zur Bezahlung ihrer Schulden entzog, schon am 16. September 1813 verkauft worden. Durch Urteil vom 12. August 1824 wurden der Gemeinde Wetteldorf die rückständigen Steigpreise aus dem Erlöse der Schultheissereigüter, auf welche der Fiscus Anspruch gemacht hatte, zugesprochen. Die Gemeinde Wetteldorf besitzt gar kein Gemeindeeigentum. Die alte Pfarrei Wetteldorf gehörte zum Landkapitel Kyllburg. Die Collatur der Pfarrei stand nach dem oft erwähnten Verzeichnisse der Priorin (priorissa) zu Niederprüm zu. Außer den noch jetzt nach Wetteldorf eingepfarrten Ortschaften Reuland, Schweißthal, Seiwerath, Schönecken, Irsfelderhof und Niederhersdorf, gehörten ehemals auch noch fünf Häuser zu Lasel zur Pfarrei. Bei der Pfarrei werden viele Urkunden, besonders aus dem 15. Jahrhundert, welche Schenkungen für die Kirche betreffen, aufbewahrt. Die Kirche ist alt, war für die Pfarrei viel zu klein und wurde durch Seitenschiffe vergrößert. In der Kirche befindet sich der Grabstein des Ritters Hermann von Hersel. (Eiflia ill. II.B.1. Abt. S. 171., wo die Beschreibung des Grabsteins aber nicht ganz genau ist.) Der Ritter ist auf dem Steine in Lebensgröße, in Harnisch, jedoch ohne Schwert, mit entblößtem Haupte, die bepanzerten Hände auf der Brust aneinandergelegt, dargestellt. Der Helm steht zwischen beiden Füßen, ganz oben auf dem Steine ist das Wappen der von Hersdorf, von Hersel, von Lichtberg (Bock von Lichtenberg ?) und von Blassenburg. An jeder Seite des Steines befinden sich noch sechs Wappen. Zur (heraldischen) Rechten die von Hocherbach, von Hausen, von Buesfeld (Pützfeld?), von Dublingen, von Buck, von Helbringen (Heß von Hilbringen). Zur Linken sind die Wappen der Bissel (Beissel von Gymnich), Walradt (von Wallenrodt), von Rindtfeld, von Seckendorf, Merradt (von Merode) und von Raveneck. Am Fuße des Steines steht folgende, aber schon sehr beschädigte Inschrift: ANO INI 1593 den 13 JULY ist in Got entschlafen der Edel und EHRENFEST HERMAN VON HERSSEL UND MII / / / / / / / / / / / / ND DOGENT / / ICHENE CATARINA VON DAUN CH SINEP W / / / / / SOE / / / / ILET CHRISTOFER / / / / / / / / / EST / / / / / / / GEBROEDER VON / / / / / / / / / / / DIES ES EPITAVIUM / / / / EWI / / / / / / / / / / / / / / ICHTEN HABEN LASSEN / / In dem Chore der Kirche befinden sich noch zwei Grabsteine. Auf jedem derselben ist ein Kreuz und am Fuße desselben ein Wappenschild, ein schräger Balken mit zwei Rosen darüber und eine Rose unter demselben, auf dem Helme eine Rose, unter dem Wappenschilde ein Totenkopf mit zwei kreuzweise gelegten Knochen. Auf dem Rande des einen Steines steht folgende Inschrift:
APOLINARIS RöSGEN CONSILIARIUS JUDEX FEUDALIS SATRAPA ET. |
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