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Von-Hersel-Straße 20 - Haus Kampen
(Hermann-von-Hersel Haus) |
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Zweigeschossiges,
traufständiges Wohnhaus und im späten Mittelalter Sitz des Burgmannengeschlechtes von
Hersel.
Vorderer Gebäudeteil aus dem späten 17. Jahrhundert stammend, der hintere
Gebäudeteil entstand vermutlich während der Erbauung der Burg.Vereinslokal der Junggesellensodalität (Zalditschen) und
zentrales Gebäude des Brauchtums der immer an Ostermontag ausgerichteten Schönecker
Eierlage.
Als ältestes Wohngebäude von Schönecken ist das
"Hermann-von-Hersel Haus" von besonderer historischer und bauhistorischer
Bedeutung. |
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Aus
der Geschichte des Hauses Kampen:
Das Burgmannengeschlecht derer von Hersel und ihr Burghaus.
Anno 1593 verstarb Ritter und Burgmann Hermann von Hersel, dessen Grabstätte in
der alten Pfarrkirche neben dem Hochaltar gut sichtbar erhalten ist. Die von Herselsche
Familie hatte dort ein Erbbegräbnis. Hermann von Hersel lebte als Letzter eines edlen
Geschlechtes in dem Haus Von Hersel - Straße Nr. 20, welche heute nach denen von Hersel
benannt ist. Sein Onkel, auch Hermann, gehörte zu den Stiftern eines Stipendiums der
Kapelle in Schönecken. Dessen Gemahlin war Katharina von Rommersheim, wodurch er auch im
Besitz der Rommersheimer Burglehen war. Von 1489-1504 war er Amtmann in Schönecken. 1415
wird er in einem Schönecker Weistum als Burgmann aufgeführt. Nach seinem Tod trat sein
Bruder Johann von Hersel sein gesamtes Erbe an. Johann war 1494 Momper der Kapelle zu
Schönecken, Johanns Gemahlin war Maria von Hersdorf. Er trat später in kölnische
Dienste und wurde 1510 Amtmann in Zülpich, behielt die herselschen Burglehen in
Schönecken bei. 1545 starb Johann von Hersel, und sein Bruder Caspar von Hersel wurde
Vormund über die drei unmündigen Kinder Wilhelm, Gerhard und Hermann. Dieser Hermann von
Hersel übernahm einige Jahre später das Burghaus und hatte eine Margaretha von Daun als
Gemahlin. Er lebte bis 1593 und wurde in der alten Pfarrkirche beerdigt. Das Herselsche
Haus befindet sich seit 1841 im Besitz der Familie Arenth in der 6ten Generation. Der
Urgroßvater von Nikolaus Arenth (auch Nikolaus Arenth) kaufte das Haus von einem
Blaufärber namens Dennewaldt. Der Hausflur des Gebäudes hat eine Länge von 18 m, 2 m
Breite und ist 3,50 m hoch, auch die übrigen Zimmer sind in gleicher Höhe gebaut. Es ist
fast ganz unterkellert. Unter dem Keller befindet sich noch ein Keller, der wohl als
Verlies diente. Auch ein eigener Brunnen ist vorhanden mit einer Tiefe von 12 m bis zum
Wasserspiegel. Der Schornstein hat unten ein Ausmaß von 4x2m und diente als Rauchfang
für das offene Feuer. Der eigentliche Ursprung des mächtigen Gebäudes geht sicher bis
zur Erbauung der Burg zurück. Bei Umbauarbeiten im Jahre 1938 fand man ein Grabkreuz aus
dem Jahre 1133 mit folgender Inschrift: |
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Quelle in Auszügen:
Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Kreis Bitburg-Prüm, 9.3, Verbandsgemeinden Arzfeld,
Neuerburg und Prüm, erschienen 2000, Wernersche Verlagsgesellschaft Worms, Seiten
358-377. |
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