Nach dem Angriff eilte ich sofort mit meiner Verbandtasche zum
Angriffsort. Ich nahm die im Hause Wallesch (Hühnerbach) untergebrachte Trage sofort mit.
Dann stellte ich fest, daß die Häuser Lambert Wallerius, Christian Jakobs, Friedrich
Blum unmd Hans Irsfeld total zerstört waren. Als ich zum Hause Wallerius kam, traf ich
Leo Wallerius. Er sagte mir, daß keiner von ihnen verletzt sei. Wir standen am Giebel des
Hauses. Da sah ich, daß dort aufgeschüttete Erde sich bewegte. Ich scharrte mit meinen
Händen die Erde weg und legte einen Soldaten frei. Er hatte keine großen Verletzungen.
Dann wurde ich zum Hause Irsfeld gerufen, wo es einen schwer Verwundeten und Verschüttete
gab. Ich mußte durch ein enges Kellerloch einsteigen. Dort hing ein Soldat, der mit den
Beinen eingeklemmt war, mit dem Körper nach unten. Nachdem wir ihn befreit hatten, wurde
er ins Lazarett gebracht. Im Keller von Irsfeld hörten wir dauernd die Hilferufe von
Eingeschlossenen. Nach mühevoller Arbeit wurde festgestellt, daß es ein Soldat war. Als
der Volkssturm den Mann ungefähr freigelegt hatte, rutschte Bauschutt nach und der Soldat
erstickte, trotz der emsigen Arbeit.
Viele Einsätze hatten wir hier im Ort während des Krieges durch Bombenabwurf oder
Ari-Beschuß. Ich bin stolz, sagen zu dürfen, daß alle DRK-Helfer den Mut hatten, die
eigene Gefahr nicht zu scheuen, um andere aus Gefahr zu retten. |