Geschichte der Burgruine Schönecken - Teil 6 -
Wasserversorgung der Burg aufgeklärt? Fotos: © Dr. Credner, Lambertsberg |
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Schon vor hundert Jahren wurde darüber spekuliert, wie die Burg einst mit Wasser versorgt worden sein soll. Der ehemalige Kreisaufseher Seifen hatte bereits zu diesem Thema recherchiert und der überlieferten These - im mittleren runden Turm habe sich ein Brunnen befunden - widersprochen; eine Wasserförderung aus ca. 100 Metern Tiefe war vor mehr als siebenhundert Jahren technisch unmöglich. 1895 wurde im Bereich Hauenborn die Wasserzufuhr der Burg Schönecken bei Drainagearbeiten entdeckt: eine Rohrleitung aus Baustämmen in ca. 1,50 m Tiefe. In den Jahren 1938/39 wurden weitere Rohrleitungen entdeckt, die zweifellos als Burgwasserleitung zu bewerten sind. Wo aber auf der Burg das Wasser ankam konnte nicht geklärt werden. Die Luftaufnahmen von Dr. Credner aus dem Jahre 2009 zeigen neue, bisher unbekannte Details. | |
Der Kreis in der Vorburg hat einen Durchmesser von fünf Metern und
ist ausschließlich aus der Vogelperspektive erkennbar. Für einen Brunnen zu groß,
handelte es sich vermutlich um eine Zisterne, also ein Wasserreservoir. Einen Turm an
dieser Stelle kann man getrost ausschließen, da erstens zu weit von den Außenmauern
entfernt und zweitens wegen des geringen Durchmessers. Das Foto liefert ein starkes Indiz
dafür, dass die Wasserleitungen in diesem "Rund" angekommen sein könnten.
Oberhalb des Kreises ist die Silhouette eines Rechtecks mit der Größe von ca. 15 X 7-8
Metern auszumachen. Bisher ist es unmöglich zu sagen, was dort einmal in der Vorburg
hätte gestanden haben können: Waren es Stallungen oder Unterkünfte für Gesinde oder
Soldaten, eine große Pferdetränke? |
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Link: Wasserversorgung der Burg von Kreiswiesenaufseher Seifen |
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